Das Projekt “Augmented Reality in der Veranstaltungstechnik” hat zum Ziel, wiederkehrende Arbeitsabläufe wie das Auf- und Abbauen von Bühnenbildern oder das Warten und Verwalten von Theatertechnik mittels AR-Anwendungen zu erleichtern.Ein Teilaspekt dieses Projekts ist ein Tool, welches Aufbaututorials für einzelne Bühnentechnikelemente mittels AR und VR sowohl webbasiert, als auch mittels einer Brille zur Verfügung stellt.
Im ersten Schritt hieß das für unser digital.DTHG Team, die jeweiligen Arbeitsschritte im Analogen nachzuvollziehen, um sie später ins Digitale übertragen zu können. Aus diesem Anlass haben wir in einen Praxis-Workshop am Mitte Juni 2020 im Deutschen Theater durchgeführt, um am Beispiel der TRUMPF 95 Vorhangschiene der Firma Gerriets die Arbeitsschritte eigenhändig durchzuführen. Von diesem Schienentyp werden mehrere duzend Kilometer pro Jahr verkauft. Unter der Anleitung von Andreas Gause (Leiter Marketing & Key Account Management) haben wir eine Schiene mehrfach auf- und abgebaut und eine Übersicht über alle Bedienungsschritte, die ein solches Tutorial benötigt, erstellt. Insbesondere bei einer Vorhangschiene ist die Reihenfolge, in welcher die Elemente zusammengebaut werden müssen, entscheidend.
Zudem ließ sich im Analogen nachvollziehen, aus welchen einzelnen Modultypen das Modulset “Vorhangschiene” besteht. Dieses Verständnis liefert die Grundlage dafür, das Tutorial an unterschiedliche Konfigurationen der jeweiligen Schiene anpassen zu können. Somit kann das Tutorial später auch – im Sinne einer „Musterlösung“ – auf andere theatertechnische Produkte und Elemente übertragen werden. Denn das geplante Tool soll Zeit ersparen, die bei Umbauten im Spielbetrieb kostbar ist. Es soll außerdem die Kommunikation zwischen Herstellern und Theatern erleichtern, indem der Hersteller beispielsweise mit der Bestellung einer eigens konfigurierten Schiene direkt das entsprechend zusammengestellte Tutorial mitliefern kann.
Da das Augmentieren von analogen Objekten mittels digitaler Inhalte ein Verständnis der analogen Materie voraussetzt, war dieser Praxis-Workshop für uns ein wesentlicher Schritt im Projektprozess. Vielen Dank an dieser Stelle an Andreas Gause für seine geduldige Beratung und Olaf Grambow und den Mitarbeitern des Deutschen Theaters für die Gastfreundschaft und den Praxiseinblick.