Endlich ist es so weit: Dank der Förderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) startet unser Forschungsprojekt.
Mit dem Titel »Im/material Spaces – Augmented and Virtual Reality for Theatre« werden wir uns unter Leitung von Franziska Ritter und Pablo Dornhege in den nächsten zwei Jahren ganz den Fragen zu Verschränkung von Theater und Digitalität widmen.
Wie lassen sich Bühnenbilder virtuell konzipieren und neue digitale Gestaltungsmethoden im gängigen Theaterbetrieb etablieren? Wie kann mittels digitaler Technologien die Einhaltung sicherheitstechnischer Branchenstandards gewährleistet werden? Wie kann durch eine Augmented Reality Anwendung der zukünftige Sanierungsprozess eines Theatergebäudes mit der Öffentlichkeit transparent und partizipativ diskutiert werden? Wie wird im/materielles Kulturerbe einem breiten Publikum zugänglich gemacht?
Bereits im Frühjahr dieses Jahres hatten sich zwanzig internationale Kreative zusammengefunden, um auf diese und ähnliche Fragen Antworten zu finden. Im Rahmen eines Workshops sind sieben Konzepte und deren prototypische Umsetzungen entstanden. Diese zeigen auf, wie sich VR und AR für Architektur, Bühnenbild und Theatertechnik einsetzen lassen. Ob das Eintauchen in vergangene Zeiten, die Erweiterung des physischen Raumes ins Digitale oder das Überwinden der Schwerkraft: Die neuen Technologien eröffnen unzählige Möglichkeiten für Teilhabe, Vermittlung und Erlebnis von im/materiellem Kulturerbe. Die Vielschichtigkeit der Workshopergebnisse machte deutlich: Das Potential muss unbedingt weiter erforscht werden.
Daher freuen wir uns sehr, dass auf Initiative der DTHG Service GmbH unter Leitung von Hubert Eckart und Wesko Rohde der Grundstein für dieses umfassende Forschungsprojekt gelegt wurde. Ausgehend von den Workshopergebnissen werden in den kommenden zwei Jahren in neun Teilprojekten anhand von konkreten Anwendungsbeispielen übertragbare Musterlösungen für Technik, Veranstaltungssicherheit, Architektur und Bühnenbild erarbeitet.
Alle Forschungserkenntnisse sollen dabei der gesamten Theaterlandschaft zu Nutzen kommen: Unser Projekt arbeitet Open-Source-basiert und mit übertragbaren Modellen. So können die Potentiale der neuen Technologien Virtual und Augmented Reality tatsächlich einen Mehrwert für Kunst und Kultur schaffen.