Ergebnisse des Projektes Erweiterte Realität als Kommunikationswerkzeug

Inwiefern können digitale Technologien wie Augmented Reality eingesetzt werden, um das Vermitteln an Modellen, auf Zeichnungen und im Realraum zu unterstützen und um komplexe architektonische Transformationsprozesse verständlich darzustellen?

Gemeinsam mit unseren Kooperationspartner:innen haben wir unterschiedliche Nutzungsszenarien skizziert und eine auf diesen Anforderungen basierende Anwendung entwickelt: die Nutzer:innen können mit einem Tablet, Smartphone oder einer AR-Brille an einem gezeichneten Grundriss oder einem physischen Geländemodell dreidimensionale Inhalte präsentieren, z.B. den aktuellen Planungsstand oder Varianten eines Bühnenbildentwurfs. Dabei dienen die physisch-realen Objekte als Ankerpunkte für die Überlagerung durch digitale dreidimensionale Inhalte. Die Präsentationen können vorab von Moderator:innen vorbereitet werden und vielfältige Informationen beinhalten. Ähnlich wie bei den Folien einer Powerpoint-Präsentation können sich Moderator:in und Betrachter:in dann durch die unterschiedlichen 3D-Modelle klicken.

Die Anwendung besteht aus zwei zusammengehörigen Komponenten:

  • Der WebXR-Editor, in dem die “Folien” zusammengestellt und vorbereitet werden
  • Der WebXR-Viewer, der online aufgerufen werden kann, um die Präsentation darzustellen

Beide Anwendungen wurden so angelegt, dass sie nicht nur spezifisch für diesen Themenbereich, sondern auch auf andere Bereiche übertragen werden können: so konnten wir mit dieser Anwendung parallel auch Adaptionen für die Themen Augmented Reality in der Veranstaltungstechnik und Theatererbe erlebbar machen entwickeln.

Technische Grundlage für die Anwendung bildet der neue WebXR-Standard, er ermöglicht das Abbilden dreidimensionaler Inhalte auf unterschiedlichsten Gerätetypen, wobei die Art der Darstellung sich dabei nach den technischen Möglichkeiten der Hardware richtet. Diese browserbasierte und geräteunabhängige Nutzung erlaubt es, den gleichen Inhalt auf unterschiedliche Weisen auszuspielen.

Offenen Quellcodes auf Github 
WebXR-Editor (Backend):
https://github.com/digitaldthg/Web-XR-Editor-Backend
WebXR-Viewer (Presenter): https://github.com/digitaldthg/Web-XR-Editor-Presenter 

Link zum Projekt
https://digital.dthg.de/projekte/transformationsprozesse/

Wie gehts weiter?

Auch wenn die Entwicklung der Plattform im Rahmen des Forschungsprojekts abgeschlossen ist, bleiben die Server vorerst online und unsere Kooperationspartner und das digital.DTHG-Team können weiter mit der Anwendung arbeiten und dabei wichtige Erfahrungen sammeln. Dabei diskutieren wir auch mit externen Akteuren und skizzieren weitere Anwendungsszenarien. Zu solchen Use-Cases gehören zum Beispiel interaktive Präsentationen mit Schulklassen (zum Beispiel für die Theaterpädagogik), Gelände- und Gebäudeübersichten für die Sicherheitseinweisung von neuem Personal oder auch die Vermittlung touristischer Informationen für eine interessierte Öffentlichkeit (zum Beispiel im Außenbereich eines Veranstaltungsortes).

Dies führt einerseits zu einer Erweiterung der gewünschten Funktionalität, zum Beispiel braucht es für den Einsatz im Außenbereich eine Option für georeferenziertes Tracking. Andererseits erweitert die Entwicklung neuer Einsatzmöglichkeiten auch den Kreis möglicher Nutzer:innen. So zeigt sich, dass eine Weiterentwicklung der Anwendung auch für Akteur:innen außerhalb der Theaterlandschaft interessant ist und auf der Grundlage der Prototypen eigenständige und einsatzfähige Produkte und Kommunikationswerkzeuge entstehen können.